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Implantate bei Kindern, ja oder nein?

Normalerweise kommt es bei Kindern nicht häufig vor, dass man sich die Frage stellt, ob ein Implantat gesetzt werden soll oder nicht. In einigen Fällen kann es jedoch erforderlich sein ein Zahnimplantat zu setzen. Wann ein Zahnimplantat bei Kindern in Erwägung gezogen werden kann und warum bei normalem Zahnverlust kein Implantat erforderlich ist, erklären wir dir in unserem heutigen Blogbeitrag.

 

Wie sinnvoll sind Zahnimplantate bei Kindern?

Generell zählen Zahnimplantate zur Königsklasse im Bereich der prothetischen Zahnversorgung. In den meisten Fällen bleibt diese Art der Zahnbehandlung jedoch Erwachsenen vorbehalten. Da Zahnprobleme jedoch keiner Altersklasse folgen und diesbezüglich völlig unabhängig sind, kann es sein, dass auch ein Kind auf ein Implantat angewiesen ist. Diese Entscheidung bildet in der Zahnmedizin jedoch die große Ausnahme.

 

Folgt man der gängigen Fachmeinung, sprechen sich die meisten Zahnärzte gegen festsitzenden Zahnersatz bei Kindern aus. Natürlich bestätigt die Ausnahme die Regel, so dass es möglich ist Kinder ab dem 12. Lebensjahr in Ausnahmefällen mit einem Implantat zu behandeln. Ein Verbot zur Implantatbehandlung bei unter 18-jährigen gibt es nämlich nicht. Die Abwägung der Verhältnismäßigkeit erfolgt immer nach Einzelfall.

 

Da sich der Kiefer eines Kindes noch entwickelt und im ständigen Wachstum befindet, raten viele Zahnärzte von einer Implantatbehandlung bei Kindern ab. Festsitzender Zahnersatz wird in diesem Fall als Störfaktor gewertet, der den Wuchs von Kiefer und benachbarten Zähnen negativ beeinflussen kann. Aus diesem Grund werden die Risiken einer Implantantbehahndlung bei Kindern deutlich höher eingestuft als es vergleichsweise bei Erwachsenen der Fall ist.

 

Selbst die Volljährigkeit ist kein Garant dafür, dass ein Implantat fest im Kiefer verwächst. Zwar können Komplikationen in jedem Alter auftreten, bei jüngeren Patienten ist die Gefahr dafür jedoch deutlich erhöht.

 

Korrektur erforderlich, da Implantate nicht mitwachsen!

Ein Zahnimplantat in jungen Jahren macht häufig eine Korrektur erforderlich. Der kindliche Kiefer ist nämlich bedeutend kleiner als der Kiefer eines Erwachsenen. Zwar spricht für die Implantologie bei Kindern, dass das Knochengewebe in jungen Jahren gesund ist und schnell wächst. Dagegen spricht jedoch, dass sich der Kiefer in jungen Jahren noch nicht vollständig ausgebildet hat und alles wächst, bis auf das Implantat.

 

Notwendige Korrekturen sind aus diesem Grund nicht auszuschließen. Tendenziell liegt die Korrekturquote, abhängig vom Entwicklungsstatus des Kiefers, zwischen 2 bis 4 Jahren. Was zur Folge hat, dass eine vollständige Ausheilung, die sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken kann, kaum möglich ist.

 

Pro und Contra: Frühzeitiger Zahnverlust bei Kindern

Verliert dein Kind gleich mehrere aufeinanderfolgende Zähne, hat das häufig zur Folge, dass sich der Kieferknochen zurückbildet. Wird in diesem Fall frühzeitig implantiert, lässt sich der Abbau des Kieferknochens vermeiden. Allerdings sollte das Für und Wider gut überlegt sein. Im Zweifel ist es ratsam eine zweite Expertenmeinung einzuholen. In vielen Fällen lässt sich Zahnverlust im Kindesalter nämlich auch durch Kronen oder Brücken beheben. Hier entscheidet der Einzelfall.